Kulturschule in Marburg

Während des Studiums war oft von der Richtsberg Gesamtschule in Marburg die Rede. Nicht nur weil zwei meiner Kommilitonen dort arbeiten, sondern auch weil sie eine von 21 KulturSchulen in Hessen ist. Um diesen Begriff mal kurz zu erklären, KulturSchulen verpflichten sich, laut Hessischem Kultusministerium,

  • ein künstlerisches Curriculum für die Jahrgänge 5 bis 10 zu entwickeln,
  • kreative Lernmethoden in allen Fächern zu etablieren und somit
  • mehr Raum und Zeit für Kunst und Kultur zu schaffen.IMG_2255

Neugierig, wie solche Ziele sich im Schulalltag konkret umsetzen lassen, verbrachte ich einen Oktobertag vor Ort. Und war echt begeistert zu erleben, wie das Schulkonzept umgesetzt wird. Dort wird gelacht. Ich hatte viele Begegnungen mit verschiedenen SchülerInnen, die freundlich und offen von ihren verschiedenen Projekten und kulturellen Aktivitäten erzählten. In drei schalldichten Musikräumen können die Schüler unter eigener Regie viele Musikinstrumente und sogar ein Tonstudio benutzen. In allen Fächern wird auf einen möglichst kreativ-ästhetischen Zugang zum Unterrichtsstoff geachtet.

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Diesen Ansatz erlebte ich im Jahrgang 10, wo das Thema Flüchtlinge gerade fächerübergreifend behandelt wird. Diskussionen, Aufsätze im Englischunterricht und große alte Landkarten, vor dem Shredder gerettet, dienten als anschauliche Basis für ein Kunstprojekt. Die Lehrkräfte, die ich kennenlernte, waren allesamt aufgeschlossen und konnten sich gut mit den Zielen des Schulprogramms identifizieren. Ich gerate gerade ins Schwärmen.

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